Kekse, Karten, Kommunikation

Bettina Attenberger hat für uns alle diesen kurze Bericht über ihre Veranstaltung „Kekse, Karten, Kommunikation“ am Memento Tag in Kaiserswerth geschrieben:

„Nach einigen Vorbereitungen in diesem Frühjahr für den 8. August, dem (Ge)denktag der eigenen Sterblichkeit, sollte meine geplante Aktion nun stattfinden, und ich war, zugegebenermaßen etwas aufgeregt.

Ausstechkekse in passenden Formen waren schon gebacken, Ausmalbilder für Kinder gestempelt, Buntstifte, Luftballons und Organzatücher in Regenbogenfarben gekauft, Stoff für ein Klangspiel gefärbt, ein großes Plakat gemalt, Glückskekse gebastelt, Playlist vorbereitet, Stehtische ausgeliehen, und vor allem, waren meine vielen ausgedachten Fragekarten zum Thema „Was wäre mir am Ende wichtig?“ ausgedruckt und sollten Denkanstöße, bzw. Grundlage zu einem Gespräch bieten.

Der Veranstaltungsort war genau am Eingang der Kaiserswerther Diakonie Düsseldorf, auf der Terrasse und dem Platz davor.

Ehrlich? Ich war sehr unsicher, ob überhaupt jemand von der Veranstaltung Notiz nehmen würde, die Lokalzeitungen hatten nicht berichtet, auch nicht geantwortet, der lokale Radiosender schaffte es dann doch nicht, einige Infos weiterzugeben— also Überraschung pur.

 

Quelle: Bettina Attenberger

Ich baute alles auf, hoffte auf Besucher … und die erste Dame, die sich den Weg machte, war direkt so begeistert, dass ich dachte: „Okay, alleine für sie hat es sich schon gelohnt“.

Als sie ging, machte sie anscheinend Werbung, denn die nächste interessierte Dame fotografierte direkt die gesamte Fragekartenausstellung und sagte: „Wie toll, jetzt kann ich das alles mit einer Mutter besprechen, die ist schon so alt, und vieles ist noch nie angesprochen worden“.

 

Und nach und nach kamen Menschen, die sich über die Kekse und Glückskekse freuten, eine Fragekarte für sich aus dem Stapel zogen, darüber sprachen, oder nachdachten. Wir standen mit einer kleinen Gruppe fast 2 Stunden auf der Terrasse. Darunter die Hospizkoordinatorin ganz aus der Nähe, die sich über das Event freute und mit der wir schon überlegten, im nächsten Jahr einen gemeinsamen Stand zu organisieren. Viele Infos wurden ausgetauscht, die passende Musik lief, es wurde erzählt, gelacht und diskutiert, von Särgen, über Organspende bis hin zu Vorsorgevollmachten und dem Leben der Zurückbleibenden nach dem Tod eines nahen Menschen.

Eine Großmutter, die gerade erkrankt ist, kam mit Tochter und Enkelkind im Kinderwagen und nutzte den Anlass, um ihre Vorstellung einer Beerdigung zu besprechen, ein toller Moment!

Mein Fazit dieses ersten 8.8. in Deutschland:

Obwohl ich noch nicht lange dabei bin, nämlich erst seit Januar, obwohl ich weder Trauerbegleiterin, noch Hospizmitarbeiterin bin, also kein berufliches Netz habe, mit Menschen, die dann evtl. sowieso vorbeigekommen wären, haben mir sowohl die Vorbereitungen, als auch der Tag selber immer wieder sehr viel Spaß gemacht.

Sich mit diesem Thema, auch kreativ, zu beschäftigen kann Menschen sehr viel geben.

 

Danke, liebe Bettina! Es ist so schön, dass du im Team bist.

Traut Euch und plant eine Veranstaltung für 2020!"